PM 16 (5.11.20): Linkes Bündnis gegen Antisemitismus München kritisiert Konzert gemeinsam mit der Antisexistischen Aktion München und den Jusos München mit rechtsextremer Band im Backstage München

Das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München (LBGA) versandte gemeinsam mit der Antisexistischen Aktion München (ASAM) und den Jusos München einen offenen Brief an die Adresse des Backstage München. Anlass ist ein geplantes Konzert am 2. Dezember von Marduk, einer Band aus dem rechtsextremen Spektrum.

Das LBGA fordert im Brief, das Konzert abzusagen: Aufgrund antisemitischer und rassistischer Aussagen einzelner Bandmitglieder von Marduk und ihrer Vernetzung mit der Neonaziszene kritisieren wir die Entscheidung, dieser Band in München eine Bühne zu bieten. Wir fordern Sie dazu auf, den Auftritt von Marduk abzusagen.

Begründet wird die Aufforderung unter anderem mit der Vernetzung beider Bands mit der Neonazizene. So haben Sänger Daniel Rostén und der frühere Schlagzeuger Fredrik Widigs Material beim Online-Shop der nordischen rechtsextremen Partei Nordic Resistance Movement bestellt, darunter Titel wie „Zionismus – Die verborgene Unterdrückung“, „Trotzdem, wirklich sechs Millionen?“ oder „Grundlagen der Rassenlehre – Eine Einführung“. Die „Distanzierung“ von Marduk ist völlig unglaubwürdig, weil sie lediglich kurz und knapp Verbindungen und Einkauf bestreitet, ohne erklären zu können, wie die Namen der Bandmitglieder in die Daten des Online-Shops gelangt sind, heißt es im offenen Brief weiter. Auch die Benennung der Managementfirma von Gitarrist Morgan Håkansson als Wolfsschanze, eine gemeinsame Tour mit der offen neonazistischen Band Infernal War, Hommagen ans Afrika-Korps und an SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich und das wiederholte Spiel mit faschistischer Symbolik und Ästhetik werden vom LBGA als Belege einer rechtsextremen Gesinnung geführt.

In der Vergangenheit gab es bereits häufiger Auseinandersetzungen zwischen dem LBGA und dem Backstage, die zu Absagen von Konzerten der NSBM-Band Mgla und des Rappers Kollegah führten. Im März diesen Jahres veröffentlichte das LBGA gemeinsam mit der ASAM und dem Jungen Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft München (JuFo) eine umfassende Kritik am Backstage. Das Problem, weshalb seit mehr als einem Jahrzehnt (!) immer wieder reaktionäre Künstler*innen im Backstage auftreten, liegt am Backstage selbst und hat System. Entscheidend sind die ökonomischen Prioritäten, heißt es darin. Die Haltung des Ladens gegen Faschismus, Antisemitismus, Sexismus und Hass auf Homosexuelle sei daher hochgradig inkonsequent. Der Text endet mit der Aufforderung an die Bevölkerung und die Stadt, das Backstage zu boykottieren und ihm die finanzielle Unterstützung zu entziehen.

Der offene Brief ist hier einsehbar:

https://lbga-muenchen.org/2020/11/05/offener-brief-ans-backstage-munchen-bzgl-des-auftritts-der-band-marduk/

Die gemeinsam mit der ASAM und dem JuFo veröffentlichte ausführliche Kritik am Backstage findet sich hier:

https://lbga-muenchen.org/2020/03/04/das-problem-heisst-backstage-eine-grundlegende-kritik-am-konzertveranstalter/

Das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München ist ein Zusammenschluss der Grünen Jugend München, der linksjugend [’solid] München, der SJD – Die Falken München und der Emanzipatorischen Linken München.

Kontakt: lbgamuenchen@gmail.com

Impressum: GRÜNE JUGEND München, Sendlinger Straße 47, 80331 München

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