Die Relativierung des scheinbar Undenkbaren macht auch vor der Münchner Linken keinen Halt: Am 17. November findet in der Ligsalz8 ein Vorstellung von Markus Mohrs Buch „Legenden um Entebbe“ statt. Wie der Titel bereits suggeriert, ist ein zentrales Anliegen die Leugnung des antisemitischen Charakters der Flugzeugentführung von Entebbe, bei der die linksterroristischen „Revolutionären Zellen“ Juden von Nichtjuden separiert haben, um erstere in Geiselhaft zu bewahren. Wir vom Linken Bündnis gegen Antisemitismus München kritisieren, dass ein linksautonomes Wohnprojekt wie Ligsalz8 einer derartigen Relativierung eine öffentliche Plattform bietet. Aufgabe der linken Bewegung muss es sein, Antisemitismus kompromisslos zu bekämpfen, gerade auch, wo er in den eigenen Reihen auftaucht. Als Linke sehen wir uns in einer aufklärerischen Tradition, die Selbstkritik voraussetzt, welche gerade vor dem Hintergrund all jener gesellschaftlicher Katastrophen des 20. Jahrhunderts, für die die Linke verantwortlich ist, zu leisten ist – und zu diesen gehören auch antisemitische Aktionen wie die Trennung von Juden und Nichtjuden bei der Flugzeugentführung von Entebbe. Eine Relativierung derartiger Handlungen zum Zwecke moralischer Reinwaschung der linken Bewegung lehnen wir kategorisch ab. Wir bedauern daher den Entschluss von Ligsalz8, Markus Mohr und seinen Thesen ein öffentliches Podium zu bieten.
Wer sich über die Problematik der Buchveröffentlichung Mohrs genauer informieren will, möge sich folgende Lektüre zu Herzen nehmen:
Linkes Bündnis gegen Antisemitismus München 